Pressearchiv: Klimaschutz im Westerwaldkreis
Kommunen im Westerwald und in Ghana arbeiten gemeinsam für den Klimaschutz
Der Klimawandel und seine Folgen sind global und erfordern ein Handeln und Denken über Ländergrenzen hinweg. Aus diesem Grund startete am 23. März eine einwöchige Delegationsreise aus dem Westerwald in die Klima-Partner-Kommune nach Agotime Ziope in Ghana, um die Gegebenheiten vor Ort zu analysieren und Handlungsmöglichkeiten für gemeinsame Projekte auszuloten.
Die Delegation, an der für die Verbandsgemeinde Wallmerod Lina Braun (Klimaschutzmanagerin) sowie Jeanette Lance und für den Westerwaldkreis Olaf Glasner (Leiter des Referats Klima, Natur und Wasser) sowie Christoph Brabender (Klimaschutzmanager) teilnahmen, fand im Rahmen der 2022 entstandenen Klimapartnerschaft statt.
Das Projekt wird durch die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) koordiniert und durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanziert. Über einen Zeitraum von zwei Jahren soll zwischen den Kooperationspartnern ein Handlungsprotokoll verfasst werden.
Mit Vertretern der lokalen Politik wurden zunächst in Ho, der Hauptstadt der Volta Region, die Programmpunkte der folgenden Tage erörtert und die Themen der Klimapartnerschaft final festgelegt. Inhaltlich wird man sich auf folgende Bereiche konzentrieren:
- Erneuerbare Energien,
- Recycling – Abfallmanagement,
- Umweltbildung und Trinkwassergewinnung,
- Biodiversität.
„Wir sehen vor allem in diesen Themenfeldern fruchtbaren Boden für eine zukunftsfähige Partnerschaft zwischen dem Westerwald und Agotime Ziope“, sagt Olaf Glasner, Leiter des Referats Klima, Natur und Wasser des Westerwaldkreises. „Als Symbol unserer aufblühenden Partnerschaft konnten wir einen Mangobaum pflanzen, auf dass die Partnerschaft bald Früchte trägt“, erzählt Klimaschutzmanagerin Lina Braun.
Erneuerbare Energien
Mit dem größten von Menschen geschaffenen Stausee der Erde stellt Ghana mit dem Akosombo-Stausee eines der bedeutendsten Monumente im Bereich der erneuerbaren Energien dar. Da der Einsatz von erneuerbaren Energien in beiden Ländern eine immer wichtigere Rolle spielen wird, wurde dieses Thema intensiv diskutiert. Erörtert wurden beispielsweise die Möglichkeiten des Einsatzes von Photovoltaik-Anlagen in der Kommune. Das Potenzial ist aufgrund des nahezu konstanten Sonnenscheins und der verbreiteten Nutzung von Klimaanlagen und technischen Geräten in größeren Gebäuden sehr groß. Einziges Manko ist jedoch der Fachkräftemangel: Leider ist aktuell im ländlichen Raum noch keine großflächige Expertise zur Installation und vor allem zur Wartung beziehungsweise Instandsetzung von PV-Anlagen vorhanden.
Biodiversität und Abfallmanagement
Bei einem Besuch der kommuneeigenen Mango- und Kokosnussplantagen wurde deren Bedeutung als Beitrag zur Aufforstung und Biodiversität vorgestellt. Zudem haben die Plantagen als soziales Projekt für Arbeitslose, die hier Geld für den Lebensunterhalt verdienen können, große Bedeutung.
Neben Arbeitstreffen mit Politikern und Mitarbeitern von Verwaltungen sowie deren Leitung, District Chief Executive Emelia Emefa Aku Adzimah, wurde am folgenden Tag zum Abschluss ein runder Tisch mit Geländebesichtigung für weitere Projekte beziehungsweise für das künftige Ausgestalten des Handlungsprogramms veranstaltet. Als weitere wichtige politische Akteure nahmen hieran auch die „Chiefs und Elders“ (örtliche Honoratioren mit besonders hohem Ansehen) teil. Schwerpunkt dieser Besprechung war die Diskussion und Überlegung, ein Abfallmanagement in der Gemeinde aufzubauen. Bisher wird der Müll lediglich ungetrennt außerhalb der Dörfer oder im Dorf selbst deponiert.
Gegen Ende der Reise fand in Accra ein Treffen mit einem Vertreter der Jakob-Christian-Adam-Stiftung und Vertretern der Universität Accra statt, um sich fachlich zu potenziellen Kooperationsmöglichkeiten und gemeinsamen Projekten auszutauschen. Hier ergaben sich weitere Potenziale zu den Themen Wasseraufbereitung, PV-Anlagen und Biodiversität.
Vollgepackt mit vielfältigen unvergesslichen Eindrücken und zahlreichen neuen Ideen zur weiteren Zusammenarbeit, ging es für die Delegation aus dem Westerwald zurück nach Deutschland. „Wir freuen uns sehr, dass wir unsere Partnerkommune in der Volta Region Ghanas vor Ort kennenlernen und die Zeit effektiv nutzen konnten, um klimarelevante Projekte zu erarbeiten und hoffentlich dann auch bald umzusetzen“, erklärt Jeanette Lance von der Verbandsgemeinde Wallmerod. „Die landestypischen Eindrücke, örtliche Gegebenheiten und Spezifika, wie auch die Suche nach Kooperationspartnern vor Ort lassen sich nicht per Videokonferenz erfassen. Hierzu ist ein Besuch vor Ort notwendig, wenn das Projekt einen langfristigen, sicheren und hoffentlich erfolgreichen Rahmen bekommen soll“, erklärt Klimaschutzmanager Christoph Brabender. Das Engagement für den Klimaschutz muss global gedacht werden und bedarf grenzübergreifender Anstrengungen und Expertise.
Foto: Ebenezer Kweku Dzabey
BUZ: Die Mitglieder der Delegationsreise aus der VG Wallmerod, dem Westerwaldkreis und Vertreter von Agotime Ziope pflanzen vor dem Rathaus einen Partnerschaftsbaum, der hoffentlich bald Früchte trägt.
Fahrradfahren für die Gesundheit und das Klima
Fahrradfahren ist gut für die Gesundheit, schont das Klima, vermeidet CO2 und spart Geld bei gestiegenen Treibstoffkosten. Aus diesem Grund wirbt seit vielen Jahren die weltweite Aktion STADTRADELN des Klimabündnisses für die Nutzung des Fahrrads im Alltag. Der Westerwaldkreis nimmt in diesem Jahr gemeinsam mit allen Verbandsgemeinden vom 18. Juni bis 08. Juli an der Aktion teil.
Bei der Aktion STADTRADELN handelt es sich um einen Wettbewerb, bei dem es darum geht, möglichst viele Wege klimafreundlich mit dem Rad zu erledigen und dabei Kilometer zu sammeln. Im vergangenen Jahr beteiligten sich im Westerwaldkreis und den neun Verbandsgemeinden insgesamt 1.129 aktive Radelnde, die in 86 Teams 186.475 km radelten und somit 26 Tonnen CO2 einsparen konnten.
Teilnehmen kann jede Person, die im Westerwaldkreis wohnt, arbeitet, zur Schule geht oder Mitglied in einem Verein ist. Voraussetzungen für die Teilnahme sind lediglich ein Fahrrad und die Anmeldung unter www.stadtradeln.de/westerwaldkreis. Dort kann man sich entweder für ein bestehendes Team anmelden oder gemeinsam mit Kolleg/innen, Mitschüler/innen oder Freunden ein eigenes Team gründen. Danach gilt es, in dem dreiwöchigen Aktionszeitraum möglichst viele Kilometer mit dem Fahrrad zu sammeln.
Die gefahrenen Kilometer können über die kostenlose STADTRADELN-App oder online sowie per Handzettel über die entsprechenden Ansprechpartner der Kommunen eingetragen und gesammelt werden. Bei Anmeldeschwierigkeiten oder fehlendem Onlinezugang können Anmeldungen auch telefonisch unter 02602 124-374 oder bei den jeweiligen Kontaktpersonen der Verbandsgemeinden vorgenommen werden.
Durch die Nutzung der STADTRADELN-App können die erhobenen Radverkehrsdaten durch das Klima-Bündnis anonymisiert ausgewertet werden. Der Westerwaldkreis und die Verbandsgemeinden erhalten so Auskunft über verkehrsplanerisch wichtige Fragen, wie beispielsweise: Wo sind wann wie viele Radelnde unterwegs? Wo gerät der Verkehrsfluss ins Stocken oder wo sind Wartezeiten an Ampeln unverhältnismäßig lang? Die Ergebnisse können anschließend für einen möglichst bedarfsgenauen Ausbau der Radinfrastruktur genutzt werden.
Foto: Klimabündnis
BUZ: Gemeinsam Radfahren hilft nicht nur der Umwelt, sondern bringt auch Spaß.
Gemeinsame Homepage für den Klimaschutz gestartet!
Seit dem 01. März betreibt der Westerwaldkreis ein eigenes Klimaschutzportal für sich und die Verbandsgemeinden. „Unser gemeinsames Ziel ist es, den Bürgerinnen und Bürgern eine Plattform zu bieten, auf der sie nützliche Informationen zu unserer Arbeit und dem aktuellen Stand im Zusammenhang mit dem Klimaschutz finden,“ erklärt Christoph Brabender, Klimaschutzmanager des Westerwaldkreises.
Zudem geben die Klimaschutzmanager hilfreiche Hinweise, wie Energie eingespart werden kann, welche Fördermöglichkeiten und Energieberatungsangebote es gibt und welche Klimaschutz-Maßnahmen im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes umgesetzt werden. Außerdem berichten sie über ihre Aktivitäten und Klimakennzahlen. Auch werden aktuelle Informationen mit Klimabezug geteilt und Termine von entsprechenden Veranstaltungen in den Verbandsgemeinden und dem Kreis bekannt gegeben.
„Klimaschutz ist ein akteursübergreifender Prozess: Im Portal sind unsere Ergebnisse und Grundlagen wie z.B. die Klimaschutzkonzepte im gesamten Westerwaldkreis zusammengetragen. Zudem ist eine Möglichkeit geschaffen, bei der unsere Bürgerinnen und Bürger aktiv und niedrigschwellig ihre Ideen und vorhandenen Projekte zum Klimaschutz mit uns teilen können. Nach kurzem Prüfen werden diese in der Ideenbörse für alle sichtbar geschaltet“, so Christoph Brabender, Klimaschutzmanager des Westerwaldkreises.
Im Jahr 2018 wurden im Westerwaldkreis fast 2 Millionen Tonnen Treibhausgase (THG) von Privatleuten, der Wirtschaft und dem Verkehrsbereich in die Atmosphäre entlassen. Das sind rund 8 Tonnen pro Kopf, bei Einrechnung der Erneuerbaren Energien. Viele Tonnen der umweltschädlichen Treibhausgase könnten eingespart werden, beispielsweise durch eine energetische Sanierung, durch Nutzung des Fahrrades anstelle des Autos oder durch energieeffiziente Waschmaschinen. Allerdings nur, wenn jeder mithilft!
Wer befüllt die Klimaschutzportale mit Inhalten?
Gepflegt werden die Seiten des „Klimaschutzportals Westerwaldkreis“ von den Klimaschutzmanagern im Kreis. Hauptansprechpartner ist Christoph Brabender. Die Website wurde von der Energieagentur Rheinland-Pfalz und der Universität Koblenz-Landau gemeinsam im KomBiReK-Projekt entwickelt. KomBiReK steht für „Kommunale THG-Bilanzierung und regionale Klimaschutzportale in Rheinland-Pfalz“. Die Kommunen erhalten neben den Portalen weitere kostenfreie Angebote und Daten rund um die Bilanzierung der eigenen Treibhausgas-Emissionen und Energieverbräuche. Finanziert wurde das KomBiReK-Projekt durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und das Land Rheinland-Pfalz.
Welche Verbandsgemeinden beteiligen sich beim Klimaschutzportal?
Die Verbandsgemeinden Bad Marienberg, Hachenburg, Ransbach-Baumbach, Selters, Montabaur, Wallmerod und Westerburg sind auf dem Klimaschutzportal vertreten.
Zu finden ist das Klimaschutzportal des Westerwaldkreises unter https://westerwaldkreis.klimaschutzportal.rlp.de. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Christoph Brabender, (Tel. 02602 124-374, Email christoph.brabender@westerwaldkreis.de).
Foto: Sabine Schneider
Buz: V.l.: Sabine Schneider (Energieagentur Rheinland-Pfalz), Thomas Siry (VG Selters), Lina Braun (VG Wallmerod), Christoph Brabender (Westerwaldkreis), Helena Frink (VG Bad Marienberg), Thomas Henritzi (VG Westerburg), Timo Karl (VG Hachenburg), Max Weber (VG Montabaur)
Klimafreundliches Kochen – gesund, lecker und nachhaltig
Bereits der erste Kochabend der Kreis-Volkshochschule (vhs) und dem Klimaschutzmanagement im Westerwaldkreis war ein voller Erfolg. So konnte am 17. Januar ein zweiter gemeinsamer Kochabend in Wirges vom leidenschaftlichen Koch Patrick George und dem Klimaschutzmanager des Westerwaldkreises, Christoph Brabender, sowie dem verhinderten Klimaschutzmanager Max Weber der Verbandsgemeinde Montabaur angeboten werden.
Der Kurs war mit 17 Teilnehmern aus der Region schnell ausgebucht. Nach einer Begrüßung durch die Leiterin der VHS Wirges, Andrea Kehrlößer-Ströder begann der Kochabend. In einer kurzweiligen Einführung wurde die Lebensmittelverschwendung und der damit verbundene CO2-Ausstoß thematisiert. Da in Deutschland pro Jahr ca. 11 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen werden, entstehen durch diese Abfälle bundesweit ca. 33 Millionen Tonnen CO2, die eingespart werden können.
„Die entstehenden Lebensmittelabfälle kommen zu fast 60% im privaten Haushalt zustande - hier ist ein guter Anknüpfungspunkt zur CO2-Einsparung gegeben“, so Brabender. Wie man Lebensmittlabfälle vermeiden kann wurde diskutiert. Die richtige Lagerung der Lebensmittel, das Mindesthaltbarkeitsdatum und Überproduktion spielen eine große Rolle. Zudem kann man den CO2 Abdruck durch Verwendung von saisonalen und regionalen Produkten verringern.
Genau damit ging es dann auch los und es hieß „ran an die Töpfe“. Unter der fachkundigen Anleitung von Patrick George kreierten zwei Gruppen als Vorspeise Hirse-Snack-Balls mit jeweils unterschiedlichen saisonalem Gemüse. Den Hauptgang bildete ein One-Pot-Gemüsegulasch, das ebenfalls aus saisonalem Gemüse bestand. Als Nachspeise wurde ein Apfel-Crumble zubereitet. Sowohl in den Kleingruppen, als auch im Verbund kochte und tauschte sich die Gruppen mit dem Koch und dem Klimaschutzmanager über weitere Kochideen von regionalen und saisonalen Gemüse und Lebensmitteln aus. Der Umgang mit Lebensmitteln in verschiedenen Generationen und der Klimaschutz waren Gesprächsstoff bei vielen der Teilnehmenden. Von Enkelkindern, die sich mittlerweile vegan ernähren, Einkochrezepte und vielem mehr, wurde sehr engagiert und angeregt diskutiert und sich ausgetauscht.
Nachdem jede der Gruppen ihr Gericht präsentiert und den anderen Teilnehmern serviert hatte, waren sich alle einig: Das Essen war sehr lecker, nachhaltig und reichhaltig. Bewusst wurden alle Gerichte vegetarisch gekocht, um eine mögliche Alternative zum Fleischkonsum zu bieten. „Wir möchten den Appetit auf Neues anregen und damit ein kreatives, nachhaltiges Umdenken fördern und ermöglichen“.
Auch Patrick George und Christoph Brabender sind sich einig, dass dies bestimmt nicht der letzte Kochkurs der vhs mit dem Klimaschutzmanagement im Westerwaldkreis war. Beide haben noch viele Ideen für weitere „klimafreundliche“ Kochkurse.
Foto: Pressestelle der Kreisverwaltung
Klimafreundliches Kochen – gesund, lecker und nachhaltig
Was haben die richtige Lagerung von Lebensmitteln oder das Mindesthaltbarkeitsdatum mit dem regionalen Klimaschutz zu tun? Diese und weitere Fragen wurden für einige Westerwälderinnen und Westerwälder in einem gemeinsamen Kurs der vhs-Bad Marienberg, der Kreis-VHS und dem regionalen Klimaschutzmanagement geklärt. Wie die Kreisverwaltung in einer Pressemeldung mitteilt, stieß die Idee eines gemeinsamen Kurses zum „Klimafreundlichen Kochen“ auf reges Interesse bei den Bürgerinnen und Bürgern.
Das Seminar, welches von den Experten Helena Frink (Klimaschutzmanagerin Bad Marienberg), Christoph Brabender (Klimaschutzmanager Westerwaldkreis) sowie dem vhs-Koch Patrick George geleitet wurde, vereinte laut Meldung Theorie und Praxis.
Gerd Schell, der Geschäftsführer der vhs Bad Marienberg, eröffnete mit einer kurzen Ansprache den Kurs und gab anschließend das Wort an die Klimaschutzmanager weiter. Die beiden Klimaschutzmanager gingen vor allem auf den CO2-Fußabdruck ein, den verschiedene Lebensmittel hinterlassen. „Neben dem CO2, welcher bei der Produktion und dem Transport ausgestoßen wird, ist es vor allem der Wasserverbrauch, der manche Lebensmittel umwelt- und klimaunfreundlich werden lässt“, so Christoph Brabender. Deshalb ist laut dem Klimaschutzexperten die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung eines der größeren Einsparpotentiale in Deutschland. Die Klimamanager zeigten den Teilnehmenden auf, wie die richtige Lagerung von Lebensmitteln, das Mindesthaltbarkeitsdatum und die Resteverwertung einen wichtigen Beitrag leisten können. Seine Kollegin verstärkte die Ausführungen: „Eine immens wichtige und nebenbei gesunde Rolle spielen insbesondere regionale und saisonale Produkte, welche bei örtlichen Wochen-, Super- und Hofmärkten eingekauft werden können“, so Helena Frink.
Im Anschluss wurden laut Pressemeldung die Teilnehmenden für das Kochen in drei Kleingruppen aufgeteilt. Während Gruppe eins als Vorspeise-„Häppchen“ kleine Hirse-Gemüsebällchen formte, kümmerte sich Gruppe zwei um einen sogenannten One-Pot-Gemüsegulasch als Hauptgang. Einen Apple-Crumble als Nachtisch zauberte die dritte Gruppe. Während der Zubereitung der Gerichte gab es laut Meldung ausreichend Zeit, um sowohl untereinander als auch mit der Kursleitung ins Gespräch zu kommen. Wie die Kreisverwaltung mitteilt, fand ein reger Austausch statt, welcher verschiedenste Ideen und Impulse produzierte. VHS-Koch Patrick George gab zwischendrin immer wieder interessante Tipps und Tricks zur Resteverwertung. So wurden zum Beispiel die Gemüsereste (Schalen) in einem Topf gesammelt, um daraus eine leckere Gemüsebrühe zuzubereiten.
Die Kleingruppen stellten ihre zubereiteten Gänge im Anschluss kurz vor, bevor sich die Teilnehmenden geschmacklich selbst von den leckeren Gerichten überzeugen konnten. Mit einem Glas Ahrwein ließ die Gruppe den Abend gemütlich ausklingen. Anhand der Auswertung der Feedbackbögen zieht das Organisationsteam ein positives Fazit. „Der Kurs hat allen viel Spaß gemacht und es wurden Anregungen für weitere derartige Veranstaltungen gegeben“. Anfang des nächsten Jahres soll es laut Meldung erneut einen Kochkurs in Zusammenarbeit mit der vhs im Umkreis von Montabaur geben. Zudem werden weitere Kochkurse des Klimaschutzmanagements zu dem Thema stattfinden.
Dieses Kursangebot war eine Kooperation der vhs Bad Marienberg mit der vhs des Westerwaldkreises und dem Klimaschutzmanagement der Verbandsgemeinde Bad Marienberg) und des Kreises.
Weitere Informationen zu den Kursangeboten der Kreis-VHS gibt es im Internet unter http://www.vhs-ww.de/. Zudem macht das Klimaschutzmanagement auf den regionalen Einkaufsführer aufmerksam. Hier werden verschiedene regionale Einkaufmöglichkeiten aufgezeigt. Dieser ist unter https://wir-westerwaelder.de/gutes-aus-dem-westerwald-regionaler-einkaufsfuehrer/ abrufbar.
Gemeinschaftsseminar der Klimaschützer und der Kreis-Volkshochschule sensibilisiert Menschen in der Region
Was macht ein Klimaschutzmanager? Diese Frage wird sich bestimmt schon mal die eine oder der andere Bürger im Westerwald gestellt haben. Schließlich beschäftigt nicht die Kreisverwaltung, sondern auch nahezu alle Verbandsgemeinden diese Einrichtung seit ein paar Jahren.
Wie einer Pressemeldung der Kreisverwaltung zu entnehmen ist, haben sich die Klimaschutzmanager Christoph Brabender (Westerwaldkreis) und Thomas Siry (Verbandsgemeinde Selters) dazu entschlossen, gemeinsam mit der Kreis-Volkshochschule (Kreis-vhs) dieser Frage nachzugehen. Deshalb bieten die Institutionen laut Presseinfo gemeinsam ein Seminar unter dem Motto „Was macht ein Klimaschutzmanager?“ an.
Die Klimaschutzmanager Christoph Brabender und Thomas Siry wollen in dem Seminar interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit geben, die Arbeit im kommunalen Klimaschutzmanagement kennenzulernen. In der Veranstaltung werden Schwerpunkte und Themenfelder der Arbeit vorgestellt. Das vielfältige Aufgabengebiet bezieht Akteure aus unterschiedlichen Bereichen mit ein und umfasst unter anderem die Energieberatung, Informationskampagnen oder Sanierungsmaßnahmen an kommunalen Liegenschaften.
Die Veranstaltung soll den Teilnehmenden auch die Möglichkeit geben mit den Klimaschutzmanagern in den Austausch zu treten, Fragen zu stellen und Anregungen weiterzugeben.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Volkshochschule am 9. November ab 18 Uhr im Sitzungssaal der Verbandsgemeinde Selters statt. Anmeldungen werden bei der Kreis-vhs Hauptstelle unter 02602 124-420 oder per Mail unter Christoph.Brabender@westerwaldkreis.de entgegengenommen. Eine Anmeldung zur Teilnahme am Kurs ist verpflichtend, der Kurs ist kostenfrei.
Klimaschutz ist eine gemeinsame Aufgabe
Der Klimaschutz ist auch im Westerwaldkreis eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Das wurde spätestens in der vergangenen Kreistagssitzung deutlich. Mit einem einstimmigen Beschluss brachte das höchste Gremium im Kreisgebiet das umfassende Klimaschutzkonzept mit dem dazugehörigen Maßnahmenkatalog auf den Weg.
Zuvor war der Erstellung des Konzeptes über mehrere Monate ein integrativer Prozess vorangegangen. Dieser zielte vor allem darauf ab, die Westerwälderinnen und Westerwälder einzubinden.
In dem Klimaschutzkonzept, welches federführend durch den Klimaschutzmanager Johannes Baumann sowie dem zuständigen Referatsleiter für „Klima, Natur und Wasser“ Olaf Glasner erstellt wurde, zeigt sich deutlich, dass es im Kreisgebiet einen enormen Bedarf an Energie gibt. Allein im Jahr 2018 wurden fast 6.500.000 Megawattstunden Verbrauch an Energie im Westerwaldkreis ermittelt. Einen Großteil des Bedarfs verteilt sich auf die Mobilität, die Industrie, das Gewerbe und die privaten Haushalte.
Bei den Treibhausgas-Emissionen ergibt sich in Folge ein ähnliches Bild. Im Jahr 2018 wurden im Kreisgebiet fast 2.000.000 Tonnen CO2 ausgestoßen.
„Wenn wir etwas verändern möchten, darf sich keiner verstecken“, machte Landrat Achim Schwickert gegenüber dem Kreistag deutlich und nahm so alle Westerwälderinnen und Westerwälder mit in die Pflicht. „Auf Grund der steigenden Anzahl an elektrobetriebenen Fahrzeugen sowie den stetigen Veränderungen und Modernisierungen im Bereich des Kommunikationsverhaltens aber auch der voranschreitenden Digitalisierung wird sich in Zukunft allein der Bedarf an Strom weiter erhöhen,“ skizzierte der Westerwälder Landrat einen Blick in die Zukunft.
Deshalb wird es laut Schwickert bei der Energiewende im Westerwaldkreis darauf ankommen, die Treibhausgasemissionen deutlich zu reduzieren sowie die benötigte Energie erneuerbar zu gewinnen. Die Kreisverwaltung sieht sich laut dem Landrat auf diesem Weg vor allem als Moderator und Impulsgeber für die Region. Schwickert machte auch deutlich, dass dieser Weg nur gemeinschaftlich und in enger Absprache mit den Verbandsgemeinden sowie den weiteren Behörden und Akteuren gelingen kann. Vor allem die Kommunikation, die Information und die Sensibilisierung der Westerwälderinnen und Westerwälder über regionale Netzwerke sind wesentliche Bestandteile des Klimaschutzes und somit ein prägender Bestandteil im Maßnahmenpaket.
Auch die Mobilität im ländlichen Raum muss laut dem Klimaschutzkonzept modern gedacht werden. So hat der Kreisausschuss bereits beschlossen, eine App zu integrieren, mit der die Mobilität im Westerwaldkreis ganzheitlich betrachtet werden soll. Zudem befindet sich aktuell ein Radwegekonzept für den Westerwaldkreis in der Aufstellung, um in der Region das Wegenetz für den Alltagsradverkehr weiter zu verbessern.
„Zusätzlich müssen wir uns aber auch an die eigene Nase packen,“ ergänzte der Westerwälder Landrat seine Ausführungen und spielte damit auf die Vorbildfunktion der öffentlichen Hand an. Dies sah der Kreistag scheinbar genauso und fasste über den Maßnahmenkatalog den Beschluss, dass das Kreishaus in Montabaur bis zum Jahr 2040 klimaneutral werden soll. Auch die kreiseigenen Liegenschaften wie zum Beispiel die Schulen sollen genauer unter die Lupe genommen werden. Zur Überprüfung und Umsetzung soll im Kreishaus unter anderem ein Energiemanagement etabliert werden. Zudem kündigte Schwickert eine Machbarkeitsstudie für eine umfassende Photovoltaikanlage auf dem Parkplatz der Kreisverwaltung an. Auch der Westerwaldkreis-AbfallwirtschaftsBetrieb (WAB) als Eigenbetrieb des Landkreises spielt bereits heute eine wichtige Rolle im kommunalen Klimaschutz. Zukünftig soll geprüft werden, ob die Fahrzeugflotte nach und nach auf alternative Antriebsarten umgestellt werden kann.
Das umfassende Klimaschutzkonzept wurde auf Basis eines Kreistagsbeschlusses erstellt. In der Konzepterstellung setzten der Klimaschutzmanager und die Kreisverwaltung auf eine integrative Vorgehensweise. So wurden die Bürgerinnen und Bürger über Workshops mit eingebunden. Auch die Zusammenarbeit mit den Verbandsgemeinden spielte für die Verantwortlichen im Kreishaus eine große Rolle. Denn die meisten Verbandsgemeinden im Westerwaldkreis haben bereits ein Klimaschutzkonzept erstellt, so dass hier Synergien erschlossen werden können. Das Klimaschutzkonzept nebst Maßnahmenkatalog ist auf der Homepage des Westerwaldkreises unter: https://www.westerwaldkreis.de/klimaschutz abrufbar. Die Erstellung des Konzeptes kostete insgesamt circa 228.000 Euro. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz als Fördermittelgeber beteiligte sich mit 65 Prozent. Zudem fasste der Kreistag den Beschluss, die Anschlussförderung beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz zu beantragen, um so die nächsten Prozessschritte in die Wege zu leiten. Hier werden mit Investitionskosten in Höhe von 335.000 Euro gerechnet, der Eigenanteil des Westerwaldkreises beträgt knapp 200.000 Euro.
BuZ: Klimaschutzmanager Johannes Baumann übergibt gemeinsam mit der Ersten Kreisbeigeordneten Gabriele Wieland sowie dem zuständigen Referatsleiter Olaf Glasner stolz das beschlossene Klimaschutzkonzept an Landrat Achim Schwickert.
Foto: Pressestelle
Viele Ideen und Anregungen für das Klimaschutzkonzept
Anfang Februar fand die Auftaktveranstaltung zum integrierten Klimaschutzkonzept des Westerwaldkreises als Online-Veranstaltung statt. Mit der Erstellung des Konzeptes unterstützt der Westerwaldkreis die Ziele der Bundesregierung und entwickelt Maßnahmen, mit denen der Klimaschutz in der Kommune vor Ort umgesetzt werden kann. Im Zuge der Veranstaltung konnte auch das neue Klimaschutzlogo des Westerwaldkreises präsentiert werden, mit dem die Klimaschutzaktivitäten des Westerwaldkreises sichtbarer gemacht werden sollen.
Den thematischen Einstieg in die Veranstaltung gab Philipp Reiter vom Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen Rheinland-Pfalz. Reiter machte auf die bereits im Westerwaldkreis spürbaren Temperaturveränderungen durch den Klimawandel und den damit einhergehenden Auswirkungen auf Phänologie und Extremereignisse deutlich. Einen besonderen Bezug nahm er auf die Entwicklung des Waldes in Rheinland-Pfalz.
Klimaschutzmanager Johannes Baumann stellte gemeinsam mit dem begleitenden Planungsbüro Energielenker die Energie- und Treibhausgasbilanz des Westerwaldkreises und das Zwischenergebnis der Potenzialanalyse vor. Nach dem Fertigstellen der Potenzialanalyse stehen noch Workshops mit verschiedenen Akteuren im Westerwaldkreis an, bevor ein Maßnahmenkatalog entwickelt werden kann. Im Sommer ist die Fertigstellung des Klimaschutzkonzeptes geplant, sodass die Maßnahmen im Anschluss umgesetzt werden können.
Die teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger konnten in zwei Diskussionsrunden über die Themen „Klimaschutz im Alltag“ und „Energieversorgung und Mobilität“ sprechen. Die zahlreichen Ideen und Anregungen werden in den weiteren Prozess der Erstellung des Klimaschutzkonzeptes aufgenommen. Es besteht aber auch weiterhin die Möglichkeit, Ideen an Klimaschutz@westerwaldkreis.de zu senden.
Anlage:
Präsentation Klimawandel im Westerwaldkreis
Präsentation Zwischenergebnis Klimaschutzkonzept
Mit dem Smartphone gehen Klima- und Artenschutz Hand in Hand
Laut Informationen des NABU liegen 105 Millionen ungenutzte technische Endgeräte in deutschen Schubladen. Ein Potential an Wertstoffen, das oft unterschätzt wird. Deswegen haben sich die Klimaschutzmanagerinnen der Verbandsgemeinden Bad Marienberg und Wallmerod sowie der Klimaschutzmanager des Westerwaldkreises dazu entschlossen, die Aktion „Handys für Hummeln, Bienen und Co.“ vom NABU zu unterstützen.
Seit Mitte Dezember wird die Sammelbox der Bürgerinnen und Bürger der Verbandsgemeinde Bad Marienberg fleißig genutzt. Ab dem 1. Februar können dann auch in der Verbandsgemeindeverwaltung Wallmerod sowie in der Kreisverwaltung in Montabaur technische Altgeräte wie Handys, Smartphones, Tablets und Netzteile in einer Sammelbox abgegeben werden.
Es ist kein Geheimnis, dass die kleinen Begleiter inzwischen fest in den Alltag gehören. Jedoch werden die Endgeräte in Deutschland im Durchschnitt nach circa zwei Jahren ausgetauscht. Nicht selten liegen deshalb Altgeräte ungenutzt in den Schubladen und Schränken. „Die Endgeräte enthalten Materialien, deren Förderung energie- und ressourcenintensiv ist. Eine fachgerechte Entsorgung der Altgeräte ist daher umso wichtiger,“ berichtet Johannes Baumann, Klimaschutzmanager des Westerwaldkreises.
Wer demnächst seinen Schubladen auf Altgeräte stößt, kann diese in die aufgestellten Sammelboxen einwerfen. „Die Erlöse der Sammlung fließen in den Insektenschutzfonds des NABU und unterstützen diverse Projekte zum Erhalt der Insektenvielfalt,“ erklärt Helena Frink, Klimaschutzmanagerin der VG Bad Marienberg.
„Die Zahl der Fluginsekten ist in den letzten Jahren drastisch gesunken, hier besteht Handlungsbedarf. Klima- und Umweltschutz sollten hier Hand in Hand gehen,“ erklärt Lina Braun, Klimaschutzmanagerin der VG Wallmerod.
Das Wie ist einfach. Der Zustand der Geräte ist dabei zweitrangig. Ob defekt oder funktionstüchtig, jedes Gerät wird geprüft und dementsprechend recycelt, repariert und wiederverwendet.
Möglich ist eine Abgabe der Altgeräte zu den regulären Öffnungszeiten der Kreisverwaltung in Montabaur sowie der Verbandsgemeinden Wallmerod und Bad Marienberg. Terminvereinbarungen für die Abgabe sind nicht erforderlich. Weitere Informationen zur Aktion „Handys für Hummeln, Bienen und Co.“ gibt es auf der NABU Homepage unter www.nabu.de.
Foto: Helena Frink
An einer klimafreundlichen Zukunft mitwirken
Der Klimaschutzmanager des Westerwaldkreises, Johannes Baumann, macht es deutlich, wenn er sagt, dass der Klimaschutz uns alle betrifft. Mit der Erstellung eines integrierten Klimaschutzkonzeptes unterstützt der Westerwaldkreis die Ziele der Bundesregierung und entwickelt Maßnahmen, mit denen der Klimaschutz in der Kommune vor Ort umgesetzt werden kann.
Am Mittwoch, den 02. Februar um 19 Uhr findet die digitale Auftaktveranstaltung zum Klimaschutzkonzept für den Westerwaldkreis statt. Interessierte Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, sich über den aktuellen Stand zu informieren und eigene Ideen und Anregungen einzubringen.
„Das Klimaschutzkonzept ist daher eine Chance, die klimarelevanten Maßnahmen im Kreis für die nächsten Jahre mitzugestalten,“ betont Klimaschutzmanager Johannes Baumann.
Zu Gast bei der Auftaktveranstaltung ist Philipp Reiter vom Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen Rheinland-Pfalz. Er wird über aktuelle und zukünftige klimatische Entwicklung des regionalen Klimawandels berichten. Im Anschluss wird die Treibhausgas- und Energiebilanz des Westerwaldkreises durch Johannes Baumann und dem begleitenden Planungsbüro Energielenker vorgestellt.
Die Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, in kleinen Themengruppen eigene Ideen und Vorschläge für Maßnahmen im Kreis einzubringen und zu diskutieren. Die erarbeiteten Ideen werden am Ende der Veranstaltung vorgestellt. Alle, die nicht an der Auftaktveranstaltung teilnehmen können, haben die Möglichkeit, ihre Ideen direkt an Johannes Baumann zu senden. Zusätzlich wird bald eine digitale Ideenbörse auf der Internetseite der Kreisverwaltung (www.westerwaldkreis.de) zu finden sein.
Eine Anmeldung zur digitalen Auftaktveranstaltung ist per E-Mail an Johannes.Baumann@westerwaldkreis.de oder Telefon 02602/124-374 erforderlich. Die Zugangsdaten erhalten Sie nach der Anmeldung.
Gelungene Auftaktveranstaltung im Stöffelpark
Am 17. September fand die Auftaktveranstaltung zur Europäischen Mobilitätswoche im Westerwaldkreis im Stöffelpark in Enspel statt. Unter dem Motto „Mobilität im ländlichen Raum – Westerwald auch in Zukunft mobil“ informierten Expertinnen und Experten aus den Bereichen Bus & Bahn, Radverkehr und motorisiertem Indiviualverkehr über die Entwicklung der Mobilität im Westerwaldkreis.
Dennis Klees vom Schienenpersonennahverkehr Nord informierte über anstehende Projekte im Westerwald. Wesentliche Ziele sind die Beschleunigung der Reisezeit sowie die Gewinnung von Passagieren. Jörg Mühlhaus von den Verkehrsbetrieben Westfalen Süd stellte u. a. das Projekt SAM, einen autonom fahrenden Bus, vor. Aus der Sicht des ADAC Mittelrhein beleuchtete Rudi Speich die Bedeutung des PKW für die Mobilität im ländlichen Raum. Zuletzt informierte Britta Pott von der Sweco GmbH über das Radwegekonzept im Westerwaldkreis und neue Möglichkeiten der Radnutzung im Alltag. Die anschließende Podiumsdiskussion wurde von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern rege für Fragen an die Vortragenden genutzt.
Die Europäische Mobilitätswoche ist eine Aktion der Europäischen Kommission, die seit 2002 im Zeitraum vom 16. bis 22. September stattfindet. In diesem Jahr nahm der Westerwaldkreis zum ersten Mal daran teil und bot unterschiedliche Vorträge und Informationsveranstaltungen an, die deutlich machen sollen, wie man in Zukunft nachhaltig mobil sein kann.
Foto: Pressestelle der Kreisverwaltung
Buz: von links nach rechts: Erste Kreisbeigeordnete Gabriele Wieland, Rudi Speich, Jörg Mühlhaus, Dennis Klees, Britta Pott und Johannes Baumann, Klimaschutzmanager des Westerwaldkreises.
Westerwaldkreis nimmt teil
In diesem Jahr nimmt der Westerwaldkreis zum ersten Mal an der Europäischen Mobilitätswoche teil. Es sich um eine Aktion der Europäischen Kommission, die seit 2002 im Zeitraum vom 16. bis zum 22. September stattfindet. Teilnehmende Kommunen haben die Möglichkeit, Interessierten verschiedene Formen von nachhaltiger und klimaschonender Mobilität zu präsentieren. Im Westerwaldkreis werden unterschiedliche Vorträge und Informationsveranstaltungen angeboten, die deutlich machen sollen, wie man in Zukunft nachhaltig mobil sein kann.
Themen wie Elektromobilität, Radverkehr und ÖPNV werden beleuchtet. So kann man sich in einem digitalen Vortrag zur Elektromobilität und die Nutzung des selbst erzeugten PV-Stroms zur Ladung des eigenen E-Autos informieren oder das erste „E-Car-Sharing-Konzept“ im Westerwaldkreis in der Ortsgemeinde Staudt vor Ort kennenlernen.
Die Auftaktveranstaltung findet am Freitag, den 17. September, unter dem Motto „Mobilität im ländlichen Raum – Westerwald auch in Zukunft mobil“ im Stöffelpark in Enspel statt. Expertinnen und Experten aus den Bereichen Bus & Bahn, Radverkehr und motorisiertem Individualverkehr werden in Impulsvorträgen über die Entwicklung der Mobilität im Westerwald informieren. Anschließend findet eine Podiumsdiskussion statt, in der es möglich ist, Fragen zu stellen.
Die verschiedenen Veranstaltungen bieten die Möglichkeit, Erfahrungen in der Nutzung von neuen nachhaltigen Mobilitätsformen zu sammeln. In einem E-Bike Training der Verkehrswacht kann der Umgang mit einem E-Bike oder E-Pedelec geübt werden, in einem Vortrag über den Umstieg auf die Elektromobilität gibt es Tipps zum Ladeprozess an einem E-Auto. In der VRM-Ticket-Schulung vermittelt die Referentin Renate Adams anschaulich den Umgang mit Ticketautomaten.
Die geführte Radtour der Tourist-Information Hachenburger Westerwald bringt den Genuss der Bewegung in der Natur näher. Gleichzeitig kann man Kilometer für die Aktion Stadtradeln sammeln.
Weitere Informationen und die Anmeldung für die einzelnen Veranstaltungen finden Sie unter www.westerwaldkreis.de/klimaschutz oder direkt bei Klimaschutzmanager Johannes Baumann (johannes.baumann@westerwaldkreis.de oder 02602 124-374).
Klimaschutzmanager aus dem Westerwaldkreis präsentieren ihre Arbeit
Das Festival GrünRockt! in Hachenburg befasste sich mit dem Thema „Waldsterben“, ein Prozess der auch im Westerwald in den letzten Jahren spürbar zu erkennen ist. Die Auswirkungen des Klimawandels haben einen großen Einfluss auf die Situation der Wälder. Aus diesem Grund stellten die Klimaschutzmanager der Verbandsgemeinden Bad Marienberg, Hachenburg, Wallmerod und des Westerwaldkreises ihre Arbeit auf dem Festivalgelände vor.
Auf ihrem Stand informierten sie die interessierten Bürgerinnen und Bürger u. a. über aktuelle Projekte, Fördermittel im Bereich Klimaschutz sowie klimafreundliche Heiz- und Mobilitätsformen. So wurde von den Klimaschutzmanagern die Herstellung von Holzpellets erklärt, Informationspapiere zu diversen Elektroautos und das aktuelle Radverkehrskonzept der Verbandsgemeinde Hachenburg ausgestellt. Außerdem konnten Teilnehmende anhand des Solarkatasters Rheinland-Pfalz das Potenzial für Photovoltaik- und Solarthermieanlagen auf ihren Hausdächern überprüfen.
Die Klimaschutzmanager konnten den Bürgerinnen und Bürgern die vielen verschiedenen Themenfelder ihrer Arbeit näherbringen und derzeitige Aktionen wie die „Klimakino“-Reihe in Hachenburg und die Teilnahme des Westerwaldkreises an der Europäischen Mobilitätswoche vorstellen. Für die Festivalbesucher gab es neben dem vielfältigen Informationsangebot auch die Möglichkeit auf einer „Pelletcouch“ Platz zu nehmen.
Buz: Klimaschutzmanager v.l.n.r.: Henrik Lütkemeier (VG Hachenburg), Lina Braun (VG Wallmerod), Helena Frink (VG Bad Marienberg) und Johannes Baumann (Westerwaldkreis)
Am 12. Juli hat sich der Arbeitskreis Klimaschutz im Westerwaldkreis auf Einladung des Klimaschutzmanagers Johannes Baumann zum ersten Mal getroffen und so eine Plattform zum Austausch geschaffen. Teilgenommen haben Vertreterinnen und Vertreter der Verbandsgemeindeverwaltungen des Westerwaldkreises, Olaf Glasner vom Referat Klima, Natur und Umwelt sowie Dr. Christel Simon und Peter Müller von der Energieagentur Rheinland-Pfalz.
Das Treffen im Kreishaus in Montabaur bot den Anwesenden die Möglichkeit, die Akteure auf Ebene der Verbandsgemeinden kennen zu lernen und über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen im Bereich des Klimaschutzes zu sprechen. Klimaschutzmanager Baumann informierte über den aktuellen Stand und die nächsten Schritte des integrierten Klimaschutzkonzeptes des Westerwaldkreises. Er gab außerdem einen Ausblick auf die Teilnahme des Westerwaldkreises an der Europäischen Mobilitätswoche vom 16. bis 22. September.
Natürlich wurden auch Projekte und Aktionen angesprochen, die zusammen veranstaltet und umgesetzt werden können. Der rege Austausch unter den Teilnehmenden hat gezeigt, wie wichtig gemeinsame Treffen im Bereich des Klimaschutzes sind. Das nächste Treffen ist für Oktober geplant.
Foto: Pressestelle der Kreisverwaltung
Buz: Teilnehmende des Arbeitskreises Klimaschutz im Westerwaldkreis
Die Gremien des Westerwaldkreises haben inzwischen die Erstellung eines integrierten Klimaschutzkonzeptes für den Westerwaldkreis beschlossen. Das Konzept soll eine strategische Entscheidungsgrundlage und Planungshilfe für zukünftige Klimaschutzaktivitäten bilden und alle klimarelevanten Bereiche einbeziehen.
Teil dieses Projekts ist auch die Einrichtung eines Klimaschutzmanagements in der Kreisverwaltung und damit die Einstellung eines Klimaschutzmanagers. Die neue Stelle ist seit dem 1. März von Johannes Baumann besetzt. Der 25-jährige gebürtige Westerwälder hat in Mainz und Freiburg Geographie studiert.
Das Konzept gliedert sich in eine Planungs- und Umsetzungsphase. Der erste Schritt ist die Erstellung einer Ist-Analyse sowie einer Energie- und Treibhausgasbilanz. Anhand der qualitativen Ist-Analyse werden der Stand der Klimaschutzaktivitäten sowie die groben Rahmenbedingungen ermittelt und zusammengefasst. Die Energie- und Treibhausgasbilanz erfasst quantitativ die Energieverbräuche und Treibhausgasemissionen in allen klimarelevanten Bereichen und gliedert sie nach Verursachern und Energieträgern. Diese bilden die Grundlage für die Erstellung von Entwicklungsszenarien. Auch die Ermittlung von kurz- und langfristigen technisch und wirtschaftlich umsetzbaren Einsparpotenzialen und Potenziale für eine Steigerung der Energieeffizienz soll so möglich werden.
Auf Grundlage dessen werden konkrete Ziele definiert und daraus entsprechende Maßnahmen erstellt. Die zweite Phase des Klimaschutzkonzeptes beinhaltet die Umsetzung der entwickelten Maßnahmen.
Ein wichtiger Bestandteil in der Entwicklung des Klimaschutzkonzeptes ist die Beteiligung der relevanten Akteure, wie beispielsweise der Energieversorger, sonstigen potenziellen Investoren und Interessenverbände, wie Handwerkskammern aber auch der interessierten Bürgerinnen und Bürgern. Eine Auftaktveranstaltung und projektbegleitende Workshops werden im weiteren Verlauf der Konzepterstellung durchgeführt.
Mit der Erstellung des Klimaschutzkonzeptes und der Einstellung des Klimaschutzmanagers möchte der Kreis seine Bemühungen im Bereich des Klimaschutzes konkretisieren und weiterentwickeln. Auch im Westerwaldkreis sind die Folgen des Klimawandels spürbar. Neben der Erstellung des Klimaschutzkonzepts ist der neue Klimaschutzmanager auch für die Fördermittelberatung innerhalb der Verwaltung und die Öffentlichkeitsarbeit in Sachen Klimaschutz und Energiewende zuständig.
Das Projekt wird vom Bundeministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert. Die Laufzeit beträgt zunächst zwei Jahre. Der Prozess der Konzepterstellung wird auf der Internetseite des Kreises dokumentiert. Fragen und Anregungen können gerne an klimaschutz@westerwaldkreis.de oder direkt an Johannes Baumann (telefonisch unter 02602 124-374 oder an Johannes.Baumann@westerwaldkreis.de) gerichtet werden
Foto: Pressestelle der Kreisverwaltung
Buz: Klimaschutzmanager Johannes Baumannn (Mitte) hat kürzlich seine Arbeit aufgenommen.