Ärztliche Versorgung im Westerwaldkreis

Niederlassungsförderung für Mediziner im Westerwaldkreis

Der Westerwaldkreis möchte die ärztliche Versorgung durch Haus- und Fachärzte auch zukünftig sicherstellen und daher die Niederlassung und Neuanstellung von Ärztinnen und Ärzten im Kreisgebiet des Westerwaldkreises (Fördergebiet) finanziell fördern. In den nächsten Jahren werden zunehmend mehr Ärztinnen und Ärzte im Westerwaldkreis ihre Praxis altersbedingt aufgeben, so dass in mehreren Bereichen eine Unterversorgung durch Haus- und Fachärzte droht. Zudem entscheiden sich immer weniger Ärztinnen und Ärzte für eine Niederlassung im ländlichen Raum.

Durch das Förderprogramm soll eine Niederlassung oder Neuanstellung attraktiver gestaltet und ein wirtschaftlicher Anreiz geschaffen werden. Zu diesem Zweck hat der Kreistag diese Richtlinie in seiner Sitzung am 10.12.2021 beschlossen.

Downloads für die Gewährung einer Zuwendung nach der Richtlinie zur Förderung der Niederlassung von Ärztinnen und Ärzten im Westerwaldkreis:

Netzwerkarbeit

Ein erstes Netzwerktreffen fand am 11.10.2023 statt.
Dazu waren eingeladen:

  • Vertreter der Verbandsgemeinden
  • Vertreter der Krankenhäuser
  • Ärzte und Ärztinnen aus dem Westerwaldkreis

Themen:

  • Vorstellung des Mediziner-Camps 2024 mit Akteure-Findung
  • Vorstellung des Beratungsangebots für ausländisch zugewanderte Ärzte und Ärztinnen
Mediziner-Camp 2024

Erstes Mediziner Camp im Westerwald

Ärztemangel ist ein weit verbreitetes Thema – gerade im ländlichen Raum. Der Westerwaldkreis wirkte dem jetzt gemeinsam mit ortsansässigen Ärztinnen und Ärzten aktiv entgegen. Erstmalig wurde an drei Tagen für ein Mediziner Camp deutschlandweit eingeladen. Acht Medizin-Studierende ab dem 5. Semester informierten sich über künftige Arbeitsstätten, Niederlassungsmöglichkeiten und die Region.

Dafür hatten sich die Mediziner der vier Krankenhäuser im Kreis sowie verschiedene ärztliche Einrichtungen einiges einfallen lassen, um nicht nur in Vorträgen über ihre Arbeit zu berichten. So konnten die Studierenden in den Alltag eines Krankenhauses hineinschnuppern oder sich aktiv an einem Herzkatheter- und Endoskopie-Simulator ausprobieren, was selbst im Studium eine Seltenheit ist. Vom künstlichen Patienten führte der Weg in die Überwachungsabteilung für Schlaganfallpatienten sowie in einen Operationssaal, wo eine Prothese eingesetzt wurde.

Wie abwechslungsreich sich der Arbeitsalltag eines Hausarztes gestaltet, konnten die angehenden Mediziner bei einem Planspiel erfahren. Hierbei diagnostizierten sie die Krankheiten von fingierten Patienten. Ihr bereits erworbenes Fachwissen war auch bei einer Visite mit einem erfahrenen Arzt in einem Seniorenheim gefragt. Ein Kinderarzt gab Einblicke in seine Arbeit und zeigte zudem auf, dass auch Fachärzte in einer Praxis arbeiten können. Über die allgemeinen Niederlassungsmöglichkeiten und Förderungen, auch die des Westerwaldkreises, informierte die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz. Sarah Omar, Leiterin des Gesundheitsamtes, stellte den öffentlichen Gesundheitsdienst mit seinen facettenreichen Arbeitsbereichen vor.  

Aber nicht nur Arbeitsbedingungen sind ausschlaggebend für die Entscheidung der Wirkungsstätte nach dem Studium. Zu einer ausgewogenen Work-Life-Balance, die immer wichtiger wird, gehört auch die Lebensumgebung. Katharina Schlag von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft brachte den Studierenden die Schönheiten und Besonderheiten des Westerwaldes näher. Dabei ist der Westerwaldkreis als attraktiver Wirtschaftsstandort ein weiterer Pluspunkt für z.B. die Berufsperspektiven der Familie. Doch erzählt ist viel, deshalb konnten sie sich auch selbst von der Vielfalt überzeugen: angefangen von der Übernachtung in einem trendigen Containerhotel über das Frühstück mit regionalen Produkten bis hin zu einer Brauereibesichtigung.

Und das Fazit der Studierenden nach drei Tagen: „Das Camp hat uns Einblicke in die Vielfalt der modernen Landmedizin ermöglicht. Wir werden dieses Konzept auf jeden Fall weiterempfehlen und kommen auch selbst im nächsten Jahr gerne wieder.“   

Die Ärzteschaft, die Kreisverwaltung, die Verbandsgemeinden und Städte des Westerwaldkreises werden auch weiterhin gemeinsam dem Ärztemangel entgegenwirken, wie die Erste Kreisbeigeordnete des Westerwaldkreises Gabriele Wieland bekräftigt: „Besonders dankbar sind wir allen Beteiligten, ohne die dieses Mediziner Camp nicht möglich gewesen wäre. Wir haben alle das gemeinsame Ziel, Mediziner für die Tätigkeit im Kreis zu gewinnen, und werden daran zusammenarbeiten.“

Der Flyer/Programm 2024 zum Download (PDF)

Beratungsangebot für zugewanderte ausländische Mediziner

Beratungsstelle

Das Beratungsangebot richtet sich an zugewanderte, ausländische Mediziner mit dem Ziel, diese beim Anerkennungsverfahren zum deutschen Diplom zu unterstützen, damit der Mediziner seine ärztliche Tätigkeit im Westerwaldkreis aufnehmen kann.

Geplant sind derzeit dafür:

  • Vermittlung in Sprachkurse, Fachsprachenkurse, Vorbereitungskurs für die Kenntnisprüfung.
  • Hilfestellung bei der Anmeldung: LSJV und Bezirksärztekammer
  • Hilfestellung bei der Suche von Jobmöglichkeiten im Westerwaldkreis
Ausbildung zum Medizinischen Fachangestellten
©adobe.stock/MQ-Illustrations

Du hast Interesse an einer Ausbildung zum MFA im Westerwaldkreis? … Dann bist du hier genau richtig!

Die Kreisverwaltung unterstützt die Ärzteschaft des Westerwaldkreises, um Auszubildende zur medizinischen Fachangestellten zu finden.

Im nachfolgenden findest du unseren Flyer mit den Ausbildungsinformationen zum MFA, eine Liste offener Ausbildungsstellen und Arztpraxen für eine mögliche Initiativbewerbungen im Westerwaldkreis.

  • Flyer Ausbildungsbeschreibung MFA
  • Arztpraxen im Westerwaldkreis für Initiativbewerbungen: Unter diesem Link kannst du einfach deinen Ort und den Umkreis eingeben, für den du dich interessierst. Dann bekommst du die Adressen aller Arztpraxen – es gibt dann noch weitere Filtermöglichkeiten nach den verschiedenen Fachrichtungen.
  • Offene Azubi Stellen im Westerwaldkreis zur MFA in der Übersicht
Praxis Ort Kontakt Offene Stellen
Praxis Dr. Kann Ruppach-Goldhausen

Dr. med. Michael Kann
Tel.: 02602 70091
E-Mail

1 bis 2
Praxis Dr. Bartels
(Kinderleicht)
Montabaur Dr. Sebastian Bartels
Tel.:
E-Mail
1 pro Jahr (ab 2025)
Bewerbungsfrist bis spätestens Januar 2025

Nasser AlMuliki
(Facharzt für Urologie)
Montabaur Nasser AlMuliki
Tel.: 02602 9473756
E-Mail
1
Dr. Hans Niehaus
(Facharzt für HNO)
Höhr-Grenzhausen Frau Niehaus
Tel.:
E-Mail

1 pro Jahr (ab 2025)

 

 

und als PDF-Datei zum Download.

Ansprechpartner/in:

Frau Bianca Vollmer
02602 124-713

Frau Marion Klein
02602 124-715

landmedizin@westerwaldkreis.de