Trauer um Landrat a.D. Dr. Norbert Heinen
Unermüdliches Engagement für den Westerwaldkreis
Dr. Norbert Heinen wurde 1936 in Betzdorf an der Sieg geboren. Nach dem Abitur studierte er Rechts- und Staatswissenschaften. Die große Staatsprüfung absolvierte er 1965. Danach arbeitete er bei der Bezirksregierung und dem Landratsamt Montabaur, bevor er die Leitung des persönlichen Büros des Ministerpräsidenten a. D. Dr. Helmut Kohl übernahm. Im Dezember 1970 wurde er offiziell ernannter staatlicher Landrat des Unterwesterwaldkreises. Nach der Zusammenlegung der beiden Kreisteile Ober- und Unterwesterwaldkreis fand am 27. April 1974 die feierliche Amtseinführung zum ersten Landrat des Westerwaldkreises statt.
In der Kreiszusammenlegung sah Landrat Dr. Norbert Heinen nicht nur die Bildung einer größeren Verwaltungseinheit, die den Verwaltungsaufgaben der Zukunft gerecht werden sollte, sondern auch den Zweck, die jahrhundertelange geschichtsbedingte Teilung des Kernraumes des Westerwaldes in verschiedene Herrschaftsbereiche zu überwinden, und die Chance, den Westerwaldkreis zu einer wirtschaftlich starken Aktivzone zwischen den Ballungsräumen Rhein-Main und Rhein-Ruhr zu formen. Dazu entwickelte er ein neues Westerwaldbewusstsein und förderte die Wirtschaft.
Aber auch im Bereich der Kultur und Bildung hinterließ er Spuren. So war er aktiv an der Gründung der beiden Museen im Westerwaldkreis beteiligt. Nach insgesamt 14 Jahren in der Funktion als Landrat wechselte Dr. Norbert Heinen zum 01.01.1985 als Vorstandsmitglied zur Provinzial-Versicherung nach Düsseldorf. In seiner Heimat, dem Westerwaldkreis, engagierte er sich auch weiterhin ehrenamtlich in zahlreichen Funktionen.
Er erhielt für sein Engagement und seine Verdienste den Sparkassen Denkmalpreis Rheinland-Pfalz, die Konrad-Adenauer-Plakette, das Bundesverdienstkreuz am Bande und das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Der Westerwaldkreis verliert einen besonderen Menschen, der maßgeblich zum Zusammenwachsen der beiden Kreisteile beigetragen und dies mit großer Konsequenz vorangetrieben hat. Nicht nur als Landrat, sondern auch im Ehrenamt hat er sich unermüdlich für den Westerwaldkreis engagiert.