Hasenpest bei Rennerod festgestellt
Krankheit für Mensch und Tier gefährlich - Kranke Tiere nicht berühren
Bei einem im Bereich der Verbandsgemeinde Rennerod tot aufgefundenen Feldhasen wurde Tularämie (Hasenpest) festgestellt. Auslöser der Tularämie ist das Bakterium Francisella tularensis. Darüber informierte der Umweltbeauftragte der VG Rennerod, Forstamtsrat Helmut Scherer.
Die für Mensch und Tier gefährliche Krankheit wird durch Bakterien verursacht. Der Erreger lebt vor allem in Parasiten wie beispielsweise Flöhe, Läuse, Wanzen oder Zecken, die wiederum die Bakterien auf wild lebende kleine Säugetiere (Hasen, Wildkaninchen, Mäuse, Ratten, Eichhörnchen usw.) übertragen. Die Tularämie kann von Tieren auf Menschen übertragen werden.
Erkrankte Wildtiere wirken matt und teilnahmslos, sie verlieren ihre Schnelligkeit und angeborene Scheu. Wer ein solches Tier entdeckt, sollte sich ihm nicht nähern und es auf keinen Fall berühren. Jäger sollten beim Aufbrechen und Zerwirken erlegter Tiere darauf achten, die Hygieneregeln einzuhalten. Der Verzehr von Hasenfleisch ist unbedenklich, wenn das Fleisch bei mindestens 60 Grad mindestens zehn Minuten lang durchgegart wird. Der Mensch infiziert sich vorwiegend durch direkten Kontakt mit erkrankten Tieren oder mit deren Organen. Eine weitere Möglichkeit besteht durch Biss- oder Stichkontakt mit blutsaugenden Insekten wie Zecken, Mücken und Stechfliegen. Die Inkubationszeit beträgt drei bis zehn Tage. Die Erkrankung beginnt in der Regel mit einem Geschwür an der Eintrittsstelle des Erregers und einer Schwellung der lokalen Lymphknoten. Des Weiteren können hohes Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Übelkeit, Erbrechen und Erschöpfung einsetzen. Das Krankheitsbild kann aber je nach Eintrittspforte des Erregers stark variieren. Rechtzeitig erkannt, lässt sich Tularämie mit Antibiotika behandeln. Die Heilungschancen sind dann sehr gut. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch kommt praktisch nicht vor.
Tularämie ist auf der gesamten nördlichen Hemisphäre verbreitet, allerdings in unterschiedlicher Häufigkeit. In Rheinland-Pfalz ist der Erreger sieben Jahre lang überhaupt nicht festgestellt worden, ehe Ende vorigen Jahres bei einem Feldhasen aus dem Kreis Mayen-Koblenz erstmals wieder ein Nachweis geführt wurde.