Großer Verkehrsunfall mit vielen Verletzten

© Kreisverwaltung / Carolin Faller

Übung der DRK-Katastrophenschutzeinheiten Westerwald

Verkehrsunfälle können aus den unterschiedlichsten Gründen wie schlechtes Wetter, nicht angepasste Fahrweise oder auch einfach Unachtsamkeit geschehen. Wer dabei nur Beulen im Blech davonträgt, kann meist froh sein. Deutlich schlimmer sieht es oft aus, wenn mehrere Fahrzeuge involviert sind. Die Bewältigung eines so genannten Massenanfalls von Verletzten (MANV) nach einem Verkehrsunfall übten jetzt die Katastrophenschutzeinheiten des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Westerwald.

Auf dem Parkplatz der Kreisverwaltung des Westerwaldkreises in Montabaur fand die zuerst eintreffende Polizeistreife folgendes Szenario vor: In einer Ortschaft war ein PKW ungebremst auf einen abbiegenden LKW aufgefahren. Zwei nachfolgende Autos erkannten dies zu spät und konnten der Unfallstelle nicht mehr ausweichen. Einer der beiden Wagen wurde nach dem Aufprall in eine größere Menschengruppe mit 20 Personen auf einen Gehweg geschleudert und sowohl die Fußgänger als auch die eingeklemmten Fahrzeuginsassen waren teils schwer verletzt. Um die Übung realitätsnah zu gestalten, mimten dafür 25 Darsteller die Verunglückten.

Außerdem wurden die DRK-Kräfte des Katastrophenschutzes und Regelrettungsdienstes unter Berücksichtigung ihrer realen Anfahrtszeiten angefordert. Ihre erste Aufgabe bestand zunächst in der Sichtung, der so genannten Triage. Hierbei wurden die Personen in unterschiedlich priorisierte Kategorien entsprechend der Schwere ihrer Verletzungen eingeteilt und den verfügbaren Rettungsmitteln zugeordnet. Im nächsten Schritt wurde eine Verletztensammelstelle organisiert und die Logistik der Patiententransporte zu den jeweiligen Krankhäusern geplant. Unterstützung bei der Rettung der Personen in den Fahrzeugen erhielten die 65 Rotkreuzler durch Einheiten der Feuerwehr der Verbandsgemeinde Montabaur.

Mit dem Ablauf zeigten sich die beiden Übungsleiter Frederic Gielsdorf vom DRK und Jens Weinriefer, stellvertretender BKI des Westerwaldkreises, zufrieden. Sie sahen aber auch noch Möglichkeiten, in Zukunft Abläufe zu optimieren. Deshalb führt der Brand- und Katastrophenschutz des Westerwaldkreises in regelmäßigen Abständen Katastrophenschutzübungen für die örtlichen Einsatzkräfte wie Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst durch. Die Einsatzlagen und damit auch die Konstellationen der mitwirkenden Organisationen sind dabei immer wieder unterschiedlich.

Fotos: Kreisverwaltung / Carolin Faller

Buz: Rund 110 Kräfte von DRK, Feuerwehr und Polizei übten gemeinsam.

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