Ausreichende Finanzausstattung angemahnt

Delegation der Landesregierung informierte sich über die Arbeit des Naturparks Nassau

Artenschutz- und Tourismusprojekte, Maßnahmen der Umweltbildung sowie die Modalitäten der künftigen Finanzierung waren die Themen eines Informationsbesuches einer Delegation der Landesregierung. Angeführt wurde die Delegation von Begona Hermann, Vizepräsidentin der SGD Nord, Dr. Fritz-Werner Kniepert, zuständiger Referatsleiter im Mainzer Umweltministerium, und Ulrich Jäger vom Landesamt für Umweltschutz, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht, die sich vor Ort über die Arbeit des Naturparks Nassau informierten.
Die Vertreter des Zweckverbandes aus den Kreisen Rhein-Lahn und Westerwaldkreis, die seit 1962 den Zweckverband gemeinsam betreiben, verwiesen darauf, dass es sich bei den Schutzmaßnahmen im Naturpark im Grundsatz um eine Aufgabe des Landes handelt und mahnten eine ausreichende Finanzausstattung an, um auch in Zukunft die zahlreichen Projekte stemmen zu können. Landrat Achim Schwickert (Westerwaldkreis) kritisierte in diesem Zusammenhang das komplizierte Antrags- und Bewilligungsverfahren und den oftmals zu späten Zeitpunkt für die Bereitstellung der Landesmittel mit der Folge, dass mitunter die Vegetation bereits zu weit fortgeschritten ist, um bestimmte Maßnahmen durchzuführen. Fritz-Werner Kniepert versprach in diesem Punkt Besserung und unterbreitete im Übrigen Vorschläge, wie das Bewilligungsverfahren durch Bündelung von Einzelprojekten vereinfacht werden könnte.

Die Gäste aus Mainz und Koblenz betonten übereinstimmend die herausragende Arbeit der langjährigen Naturparkleiterin Ursula Braun und ihren ehrenamtlichen Mitarbeitern, vor allem auch in wissenschaftlicher und pädagogischer Hinsicht. Insbesondere die Einbeziehung zahlreicher Akteure vor Ort, von Ortsgemeinden über die Forstverwaltung bis hin zu Vereinen und engagierten Einzelpersonen, wurde positiv hervorgehoben.

Nach der Besprechung im Kreishaus wurden Projekte vor Ort als Beispiele der Arbeit besichtigt, unter anderem der Biotoplehrpfad Niederelbert, der bereits vor über 20 Jahren mit fachlicher Unterstützung des Naturparks Nassau angelegt wurde und sich nach wie vor eines guten Zuspruchs erfreut sowie die Streuobstwiesen in Daubach und die Wanderwegebeschilderung im Naturpark Nassau.

Der Naturpark Nassau hat eine Fläche von 590 Quadratkilometer, erstreckt sich von Lahnstein im Westen bis Diez im Osten und von Montabaur im Norden bis Miehlen im Süden. Er umfasst zehn Naturschutzgebiete und neun Natura-2000-Gebiete. Mit Würfelnatter und Smaragdeidechse kommen zwei in Deutschland vom Aussterben hochgradig bedrohte Reptilienarten vor. Für die 13 nachgewiesenen Amphibienarten sollten in den nächsten Jahren verstärkt Sicherungen bestehender und Schaffung neuer Laichgewässer durchgeführt werden.

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