Aktionstag am 09. April

Im Landschaftsmuseum Westerwald dreht sich derzeit alles rund um die Osterzeit im 19. Jahrhundert

Gleich im Eingangshaus können kleine und große Besucher in geführten Gruppen, an Kindergeburtstagen, im Rahmen einer Themen-Führung am Familientag oder auf eigene Faust bei einem Museumsbesuch ein riesiges Patennest mit dem größten Holz-Ei weit und breit entdecken. Die Kinder stellten nämlich früher bei ihren Patentanten und -onkeln ein selbstgebautes Nest auf, das diese dann am Ostersonntag befüllten.

Hinter der Ölmühle erwartet schon das „Dreihasenbild“, angelehnt an das Original im Paderborner Dom, seine Finder, die gerne ausprobieren können, die einohrigen Hasen so zusammenzulegen, dass jeder zwei Ohren bekommt?

Im alten Backhaus duftet es nach selbstgebackenen Osterlämmern in Gussformen aus dem 19. Jahrhundert. Auf dem Salzburger Kopf hofften die Westerwälder damals, in einem Eimer „Osterwasser“ das Osterlamm hüpfen zu sehen.

Eierspiele, die früher auf Markt- und Kirchplätzen ausgeübt wurden, gibt es neben dem Westerwälder Kleinhaus als „Eierkippen“, bei dem die an Gründonnerstag gelegten Eier gekocht und gefärbt „Spitze auf Spitze“ und anschließend „Hiv auf Hiv“ aneinandergeschlagen und als Ziel des Spiels „im Ernst gekeppt“ werden sollten. Der Sieger durfte dann das „geköpfte“ Ei des Verlierers verspeisen.

Dass die Kirchenglocken aus Trauer über den Tod Jesu von Karfreitag bis Ostersonntag verstummen und stattdessen die Kinder klappernd das Tageszeitläuten ersetzten, ist in einigen Teilen des Westerwaldes auch heute noch zu hören. Ob jedoch aus der Milch, die im Museums-Kuhstall an der Holz-Kuh gemolken wird, „dicke Milch“ entstehen kann? In Gebhardshain erzählte man sich früher jedenfalls, dass die Glocken schwiegen, weil sie Dickmilch trinken gegangen seien.

„Palmkätzchen“, blühende Weidenruten, gibt es im Museums-Kräutergarten. Diese wurden in Stockum gesegnet zum Schutz gegen Blitzeinschlag ins Feuer geworfen, in Wirscheid auf die Felder gesteckt, um die Ernte zu verbessern oder in Niederfischbach, um die Ackerfrucht vor Hagelschlag zu bewahren.

Abgerundet wird der Museumsbesuch in der Scheune und im Mühlenhaus durch geschicktes Handanlegen an Säge und handbetriebener Holzhackmaschine, um sich einen eigenen Hasen aus Holzscheiten zu basteln. Dieses schicke Ostergeschenk kommt zuhause garantiert sehr gut an.

Am Sonntag, den 9. April, können alle interessierten im Rahmen eines Aktionstags das Mitmachprogramm „Ostern früher“ in der Zeit von 10.00 bis 17.00 Uhr erleben. Eine Anmeldung zu diesem Tag ist nicht erforderlich.

Landschaftsmuseum Westerwald
Leipziger Str. 1
57627 Hachenburg
Tel. 02662/7456

Foto: Pressestelle der Kreisverwaltung

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